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AutorenbildRomey

Nicht mehr ein und die selbe

"Da wo ich herkomme, hassen mich die Menschen. Sie hassen solche Wesen, wie mich. Sie versammeln sich und versuchen mit ihren Frust, den sie in sich tragen, uns zu schaden. Und dies nur, weil wir nicht der Norm entsprechen, junge Romey..."


Die letzten goldenen Fünkchen im Raum verklangen und das Kinderzimmer im Kreise von Oberbayern wirkte genauso trostlos, wie zuvor. „Romey, ich werde eine Lösung finden für das Debakel mit dieser Schulnote und wir kümmern uns um Andrea." Der jüngere Teil von mir zog die Lippen schmal: “Was willst du immer mit dieser Andrea?“


Müde kehrte ich in mein Zimmer der Zukunft zurück und fiel erschöpft in meine Kissen. Als ich auf meinen Handrücken sah, bemerkte ich ein Zeichen. Es sah aus, wie ein verschnörkeltet Schmetterling. „Ein Tattoo???? Wann ist den das passiert?" Verwirrt durchsuchte ich den Kommunikator (mein "All-in-one-tool). Heutzutage nennen wir es Smartphone und nun besitzt ja mittlerweile jede*r solch ein Gerät; sogar Hunde - habe ich gehört.


Dieses Mal auf der Haut wird sichtbar, wenn es in Berührung mit einem Menschen aus der Vergangenheit kommt, stand dort geschrieben. 'Ja, macht Sinn - Mensch und Vergangenheit.' Es war ein unglaubliches Gefühl in mir. Alles war so leicht und voller Farben des Regenbogens. Ein Kribbeln in den Fingerspitzen was durch den ganzen Körper ging und ich hörte sanfte Musik im Hintergrund. Es betörte all meine Sinne - dieser Zauber. Nach dem ich (wir) noch weiters zu Zeitreisen und magischen Emotionen las, schlief ich ein.


Romey in Oberbayern war wie immer voller Ängste. Da half es auch nicht, ihre Kinderlieblings-Kassetten anzuhören. Sie fühlte sich einfach nicht wohl in dieser Schulklasse. Die anderen in der Klasse fanden sie seltsam und lachten ständig über sie, als ob sie selbst noch nie etwas sinnloses von sich gegeben hätten.

Romey, damit also auch ich, liebt komplexes Denken. Im Gegensatz dazu fiel es mir aber immer schwer, das Einfachste zu erkennen, zu durchschauen oder anzuwenden. Und schon wieder denken wir in Wortspielen und Redewendungen. Früher wurden wir damit immer aufgezogen. Selbst jetzt denke ich (wir) an ein Spielzeug was mit einem Drehschlüssel aufgezogen wird! Ich kann diese Gedankensprünge einfach nicht abstellen.


Oh, klar, und dann ist da ja noch das Thema Kleidung.

Ich (wir) empfand mich nie als hübsch genug, war leicht pummelig und unsere Haare waren lockig und glatt zu gleich. Meine Oma sagte immer Strubbi zu uns; Struppi war der Hund vom Kasperl - Muss ich dazu noch was sagen? Wenn sie mit mir sprach, war da immer dieses Gefühl. Für alle anderen war ich nicht sichtbar, aber bei ihr, da war es anders.


Gerade denke ich an einen Wandertag unserer Klasse, an dem ich (wir) wieder zu ungeschickt war und übersah eine Wurzeln im Wald. Ich stürzte und schlug mir das Knie auf. Da ich (wir) kein Blut sehen konnte war mir (uns) auch noch sooo schlecht. Alle anderen lachten, nur Andrea nicht. Sie kam auf mich zu gerannt und ihre goldenen Haare umgaben Sie wie wie ein heller Spot, der nur auf sie gerichtet schien. Ich saß am Boden und Andrea kniete sich zu mir und versorgte mein Knie. Meine Wagen begangen zu glühen, mein Herz zu klopfen, mein Hals wurde trocken und meine Kniee zittriger, wie nie zu vor. Andrea sprach ganz sanft zu mir. Ich wollte noch Danke sagen, da kam auch schon Tom mit seinen Fanboys um die Ecke und versauten die romantische Stimmung. „EY, Romey! - Läuft bei dir!“

Mit diesem Gefühl an meine (unsere) Klassenkolleg*in schlief Romey am Abend in ihrem Zimmer ein und träumte von diesem einen Moment, in der sie und Andrea sich näher kamen. 'Ihre Augen glitzerten und ihre Lippen sahen von so nah, so wunderschön aus.'

Am nächsten Tag stand vor mir (uns) eine erstarrte Romey. Der Kopf starr nach unten geneigt. „Ich glaube ich bin krank. Ich kann dort nicht rein gehen, ich habe solch einen Husten und starkes Bauchweh.“ Ich (wir) fasse es nicht. Eine Stunde stand ich (wir) vor dem Kleiderschrank und suchte ein gutes Outfit aus, etwas Altersgerechtes und etwas, das nicht so auffällig war. Einfach nur, damit sie sich wohlfühlt.

Zusammen gingen wir alles durch, was sie (wir) sagen könnte, um das Debakel von gestern zu entschuldigen! Und jetzt will sie (wir) nicht in die Klasse und hat Bauchschmerzen!


Nun standen wir zum Glück doch noch vor dem Klassenzimmer. „Romey du gehst jetzt da rein.“ Tom und Flo sahen Romey belustigt an und lachten. „Nah, siehst du wieder Gespenster (?), du Seltsame! Niemand zum Reden. Da helfen nur Selbstgespräche, oder?“

„Meine Selbstgespräche ..." gab die kleinere Romey tough zurück, "... benötigen wenigstens keine Fanboys, die keine eigene Meinung haben!“ Flo und die anderen sahen sich an und verstanden nicht, was Romey ihnen damit sagen wollte. Also zeigten Sie Romey den Mittelfinger und gingen mit dieser Geste an ihr vorbei.


Die junge Romey hat seit gestern endlich verstanden, das außer ihr, niemand die ältere Romey, mich hören oder sehen kann. Sie erkannte, dass sie somit massiv im Vorteil war.


Jetzt kann der Spaß endlich beginnen, dachten wir uns beide.

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