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AutorenbildRomey

Mit Anlauf

Ich rannte gefühlte die ganze Stadt ab. Wie schnell kann ein Mensch nur sein - mit Stangensellerie im Magen!

Wo würde ich hingehen, wenn ich mich alleine und einsam fühle?

Wo ging ich hin?

Außer Puste mit Schnapp Atmung bog ich den Weg zum Waldfriedhof ein.

Am Grabstein unseres Vaters kauerte Romy, die Hände vor ihrem Gesicht, schluchzend.

Ich kniete mich zu ihr auf den kalten erdigen Boden und legte ihr die Hand auf die Schulter.

”Endlich hab ich dich gefunden. Ich dachte schon du ...”

Romy schlug mir unsanft die Hand von ihrer Schulter. ”Spinnst du? Wegen sowas werde ich mir nichts antun. Ich wollte einfach nur zu Papa.” Liebevoll strich sie am Grabstein an seinen Buchstaben entlang. “Mit ihm kann ich wenigstens Reden. Und Papa hört mir einfach nur zu. Du weißt wie Mutter ist, wenn ich heule. Es ist ihr komplett egal!“

Ich ( wir) erinnerten uns an Momente in denen wir einfach nur Kind sein wollten. Liebe verlangten - bedingungslos. Oft fragte ich mich ( wir uns) ob wir nicht doch adoptiert wurden und die wahren Eltern irgendwo da draußen uns suchten. Ich ( wir ) hatten 0,0 Ähnlichkeit mit ihr. Weder vom Aussehen noch vom Charakter. Wir waren ehrlich und standen für Andere ein - hat sich dem Anschein wohl nicht geändert.


Wir hassten Handarbeiten - ein Wunder, dass wir uns selber noch nicht am Stoff annähten. Ok.. einmal ist es passiert - (andere Zeit Linie). Andere haben Knoblauch um Vampire in die * Flucht zu schlagen - ist so eine Redewendungen. Mir reichten Stricknadeln und das Knäul Wolle.


Romy knuffte mich in die Seite - “Du träumst ja noch mehr, wie ich. Sag mal Zeitreisende, bist du Papa mal begegnet? Du hast doch diese Super Dubi Kraft. Und kannst in der Zeitlinie surfen”. Ich ( wir) verneinten mit einem Kopfschütteln. “Ich wünschte ich könnte es. Glaub mir, ich vermisse ihn genauso, wie du, jeden Tag aufs Neue”.


Nach ein paar Stunden und weitern Gesprächen liefen wir zurück in Richtung Romys Zuhause. Die Mutter wartete bereits mit verärgerten Blick auf uns beide gerichtet. 'Sieht die mich etwa?' Ihr Blick verfestigte sich in meine Richtung. Mir wurde flau.

“Fräulein, die Schule rief mich” Romy trat auf die Seite ”Mutter, die Schule ruft dich nicht an - wenn dann ein Lehrer. Aber nie das Gebäude...”

Ein Blitz durchzuckte mich.

Romy wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und richtete sich auf ihrem Bett auf.

“Das wars - Du darfst nicht mit ins Schullandheim! Hausarrest!" sagte meine (unsere) Mutter zu Romey noch, als sie in ihrem Zimmer verschwand.

"Spart Sie sich schon wieder 80 DM. ( seit Jahr 2000 gab es die ersten Euros)

Und wie soll ich da lernen, mit anderen Menschen klar zu kommen?? Wenn mir alles verboten wird??”

Dazu brauchst du nicht unsere Mutter dachte ich mir. Aber ja es wird noch eine Zeit ins Land gehen * Redewendung* bis du es kannst. Also eine sehr lange Zeit.

“Wie ist die Zukunft so?” Die junge Romy versuchte ihre Schulbücher zu ordnen. Ja das machen wir immer noch, wenn wir unsicher sind oder aufgeregt oder zittrig. Wir ordnen Dinge. Von groß zu klein, nach Farben oder nach Jahrgängen. Es verleiht uns eine massive Sicherheit. "Die Welt wie wir Sie kennen, ist nicht mehr sicher, es bricht alles in Chaos aus”. “Ach so?“ sagte Romy und sortierte weiter.

Ich verabschiede mich von der 13 Jährigen und nahm mir Zeit für mich. Ich bin mir sicher Romy sortiert immer noch.


Auf meiner Mailbox war die Stimme von Unicorn zuhören.

Ich suchte mir einen entspannten Platz in meiner Zeitachse.

“Finde raus wer du bist” kryptisch wie immer... 'Was soll ich raus finden und wo und wann?'


Ich stellte mich (wir stellten uns) vor den Spiegel und versuchten raus zu finden wer wir sind.

1.62,5 und ca. 70 KG (Muskeln und Knochen - die wiegen einiges!), gute Muckies und einen guten abgezeichneten Waschbrettbauch. Ein paar Narben. (Über irgendwas bin ich immer gestolpert). Ich habe schmale Hände - sagen wir kleine Hände und schmale Finger. Ein bezauberndes Lächeln, blaue Augen und je nach Lichteinstrahlung sind diese leicht grünlich. Und wenn ich meine Auge so leicht zuzwinkere dann habe ich so Katzenauge. Meine Haare sind leicht rötlich und gehen über meine Schulter im Stufenschnitt und ich habe ein Pony - kein echtes. Haarpony.

Seit kurzem besitze ich meine erste Strähne in Regenbogenfarben. Was mich mega stolz macht. Und ja, ich habe Tattoos. Kennt ihr noch die Zeit mit den Geweihen? Am verlängerten Rücken. Ich kann sagen. Ich war dabei!

Und ich vergesse es echt immer wieder.

Geht es euch auch so?


Ich griff meinen Communicator und überprüfte meine Challenge.

“Lost“ Momentmal, was heißt hier verloren? Wütend schmiss ich das Gerät in die Ecke. “Ich geb dir gleich Lost.”

Eine neue Nachricht. Leider lag mein Communicator in der hintersten Ecke des Raumes. Kopfüber versuchte ich diesen zu erreichen und verlor natürlich mein Gleichgewicht ( wir kommen auf die Stelle mit den Narben zurück). Wie eine verbogene Brezel lag ich ( wir ) eingeklemmt zwischen den zu kleinen Bücheregal ( ich lese einfach zu gerne) und einer Vitrine( Hobby- Klemmbausteine). Dazwischen der Communicator.

Regenbogenfarben blinkte dieser erneut auf.

Pronomen Sie / She. Haben eine neue Nachricht. Empfangen gestern 22 Uhr und 10 min.

„Was heißt hier gestern??, Timeline sofort!“

Mit erstaunen stellte ich fest, ich steckte schon über einen Tag in dieser Nische.


Ach was soll schon passieren. Die Mutter hat Romy bereits das Schullandheim in Kehlheim untersagt. Und wenn es mal Nein heißt, bleibt es dabei. Währenddessen packte Romy eilig ihre Tasche, um ihren Bus für das Schullandheim zu erwischen. Nochmal wird Mutter nicht mehr einknicken. So langsam machte Sie sich Gedanken über die Zeitreisende. Über einen Tag lang war Sie nicht bei ihr. Wie schnell sich Menschen an Personen gewöhnen können. Sie vermisste die schlechten Witze, das Rumalbern und die Good News über das Leben in der Zukunft. Alle werden ein Handy haben - so ein Art Taschen PC. Und Internet! Es gibt E - Scooter die zwar alle Nerven, aber auch super praktisch sind und die stehen überall rum. Jede*r kann diese nutzen.

„Hast du alles??“ Mutter stand in der Küchentüre und beäugte die zu voll gepackte Tasche mit Argwohn. „Ja, der Kleiderschrank ist drin.“ feixend war Romy einen scharfen Blick Richtung Mutter. „Dann wünsch ich die viel Spass!“ so kühl der Ton - nur im Eisfach des Kühlschrankes ist es noch kälter. Da standen wir also mit gepackten Taschen bereit fürs Abenteuer.

Hat jemand von euch eine Ahnung wo die Zeitreisende steckt???


Wie geht's weiter? Schafft es Romy noch rechtzeitig aus ihrer misslichen Lage sich zu befreien oder muss Unicorn ihr erst mal behilflich sein??

Und was plante die 13 Jährige auf ihren Ausflug??


Seit gespannt, bald geht's weiter.

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